Festival Mediaval X (das Jubiläum)
Text: Inge Becker
In
diesem Jahr feierte das Festival Mediaval seinen 10. Geburtstag. Das Festival
ist nicht nur bundesweit, sondern auch über die Grenzen hinaus zu einer festen
Festivalgröße der Mittelalterszene geworden. Auch hat sich das Festival in der
Stadt fest etabliert und ist in Selb kaum noch wegzudenken,. Eine Selberin
sagte uns, das Festival Mediaval gehöre inzwischen zu Selb wie das Oktoberfest
zu München. Also eine Erfolgsgeschichte, die der Veranstalter „Bläcky“ Schwarz
über die Jahre mit festem Willen und viel Herzblut geschrieben hat. Die
steigenden Besucherzahlen und der vom letzten auf dieses Jahr nochmals um 70 %
gestiegene Vorverkauf sprechen für sich. Besonders beeindruckend finde ich das
Engagement der Helfer. Mit Ausnahme der Security und des Caterings arbeiten
tatsächlich alle ehrenamtlich und sogar die Anfragen, helfen zu dürfen, steigen
von Jahr zu Jahr. Eine Helferin kommt sogar seit einigen Jahren nur für das
Festival aus den USA.
Das
Motto des Festivals lautete wegen des Jubiläums „Back to the roots“. Bläcky
konnte sehr viele Bands und Künstler verpflichten, die in den ersten beiden
Jahren auftraten.
Das Jubiläums-Festival
wurde auch gegenüber den vergangenen Jahren um einen Tag erweitert. Daher
begann das Vorprogramm mit dem Akustikkonzert in der Christuskirche bereits am
Mittwoch. Das Vocalensemble VocaMe widmete diesen Abend dem Leben und Wirken
Hildegard von Bingens.
Am
Donnerstag begann der Umzug durch Selb bei dem Büroturm der Firma Andres GmbH
(einer der Sponsoren des Festivals). Der
Andres-Turm, dem Stil des spanischen Architekten Antoni Gaudi nachempfunden,
war für die Öffentlichkeit für eine Stunde geöffnet. Danach wurde das Festival
von Bläcky Schwarz auf der Hauptbühne eröffnet. Er ließ die 10 Jahre Revue
passieren und konnte einen Teil des Orgateams der ersten Jahre auf die Bühne
holen. Tränen der Rührung gab es von Bläcky, als ihm der „Schwarze Zwerg“ vom
Goldberg verliehen wurde. Diesen überreichte ihm sein Helferteam, das
gleichzeitig einen ehrgeizigen Plan hatte: Den Zwerg sollen 500 Autogramme
zieren (ob das bis dato geklappt hat entzieht sich meiner Kenntnis). Dazu gab
es noch ein Fotobuch mit Schnappschüssen von Bläcky während der 9 Festivals.
Die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Oberbürgermeister
Ulrich Pötzsch freute sich, dass das Festival Mediaval sich für seie Stadt so
positiv auswirkt und erklärte es als „integriert“. Darüber hinaus überreichte
er einen Scheck der Sparkasse Selb.
Nach
dem offiziellen Teil der Eröffnung freuten sich die zahlreichen Besucher auf
das erste Konzert auf der Schlossbühne mit Rapalje. Als weitere Party
Highlights traten Feuerschwanz und Corvus Corax auf.
Am
zweiten Tag feierte PurPur ihr 10-jähriges Jubiläum. Die griechische Band
Daemonia Nymphe untermalte ihren Auftritt mit einer anmutigen und mystischen
Darbietung von Tänzerinnen und Feuerkünstlerinnen. Als Headliner bestritt Faun den
Freitagabend. Den Abschluss des Tages bildete die weißrussische Gruppe Vir
Street Theatre mit ihrer Feuershow. Natürlich standen im Laufe dieses Tages noch
viele andere Konzerte und Kleinkünstler auf dem Programm.
Der
Samstag wurde musikalisch von Fuchsteufelswild eröffnet. Die Band gewannen den
Award 2016 in der Kategorie Mittelalter-Rock. Als Gast hatten sie Tommy Krappweis
(„Vater“ von „Mara und die Feuerbringer“, aber auch „Bernd das Brot“) auf die
Bühne eingeladen. Weitere musikalische Höhepunkte an diesem Tag waren u. a.
Trobar de Morte, Lurte und Dunkelschön
mit ihrem Release des am 08.09.2017 erschienenen Albums „Abraxas“. Für den
Veranstalter selbst dürfte „In Extremo“ der Höhepunkt des Festivals gewesen
sein. Damit erfüllte sich Bläcky einen lang gehegten Wunsch. Das Konzert wurde
von der Band sowohl mit viel Feuer und Pyrotechnik aber eben auch mit einigen „Best
of“ Stücken ihrer Laufbahn ausgefüllt
Den
letzten Tag eröffnete Waldkauz. Euphorica beging an diesem Tag ihr 10-jähriges
Jubiläum. Bei Pampatut erschien Bläcky tatsächlich als Tänzer im Tutu und stahl
den beiden damit fast die Show. Maite Itoiz und John Kelly begeisterten ihre
Fans nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit dem tänzerischen und
akrobatischen Auftritt von Dominique Aref. Den Schlusspunkt des Festivals setzte
Omnia. Die niederländische Band war auf
allen vorherigen Mestival Mediavals aufgetreten, somit ware es auch für sie ein
kleines Jubiläum auf dem Festival Mediaval X.
Beim
Schlendern über den Markt konnte man sich an den Handwerksständen über die
unterschiedlichen Arbeiten informieren und die Erzeugnisse käuflich erwerben.
Ich finde es immer wieder spannend. Und natürlich war gab es auch wieder
Vielfältiges, um Hunger und Durst zu stillen. Bläcky
und sein Team haben sich viel einfallen lassen, um dieses Festival zu einem
Besonderem zu machen. Neben den Bands und Künstlern der ersten zwei Jahre gab
es auch viele Neuerungen wie z. B. die gut besuchten Lesungen im Literaturzelt.
Aber auch die Black Stage, in der auch Erwachsene in eine „Gruselwelt“
eintauchen und am Ende sich Spielen im Schwarzlich hingeben konnten. Damit
jeder gut informiert war, gab es täglich den Mediaval-Boten mit Nachrichten vom
Goldberg. Und wie es sich für eine Geburtstagsfeier gehört gab es viele, viele
Gäste, viele Überraschungen, Geschenke, und viele Torten. Und wer schnell genug
war, konnte eines der T-Shirts oder der limitierten Jacken mit
Jubiläumsaufdruck erstehen.
Im
nächsten Jahr findet das Festival ebenfalls noch einmal vier Tage lang vom
06.09. bis 09.09. mit einem Best-of der 10 Jahre statt. Wir freuen uns jetzt
schon wieder sehr darauf.
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